Geschichten weiter erzählen und bewahren
„Die Interviewten erzählen in ihren Lebensgeschichten sehr persönlich von Vertreibung und Tod, aber auch von Hoffnung, von Liebe und von besonderen Begegnungen mit anderen Menschen. Diese Geschichten dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sondern müssen weitererzählt und bewahrt werden“, so die geschäftsführende Vorsitzende von Heimatsucher e.V. Katharina Müller-Spirawski. In dem Buch sind diese Lebensgeschichten festgehalten. Zu Beginn einer jeden Geschichte verbildlicht eine Landkarte den Lebensweg der Zeitzeuginnen und -zeugen. Bilder und Zitate lassen das Buch noch persönlicher wirken. Jedes Kapitel endet mit einer Sammlung von Briefen, die Schulkinder im Rahmen der Heimatsucher-Workshops und Ausstellungen an die Überlebenden geschrieben haben.
Vom Studierenden-Projekt zum bundesweit agierenden Verein
Die Anfänge des Vereins Heimatsucher liegen in einem Projekt von Studierenden. Mittlerweile hat der Verein über 100 Ehrenamtliche, die sich bundesweit gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen. Um die Geschichten der Schoah-Überlebenden aufzuschreiben, haben sie sich mit ihnen getroffen, sie interviewt und die Gespräche aufbereitet und die Geschichten illustriert. Insgesamt hat der Verein bereits 31 Überlebende in Israel, Deutschland, Schweden, der Tschechischen Republik und den Niederlanden getroffen. Für 2019 sind weitere sechs Gespräche geplant. Die Arbeit des Vereins orientiert sich dabei an der Aussage des Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel, der einmal sagte: „Jeder, der heute einem Zeitzeugen zuhört, wird selbst ein Zeuge werden.“
Bild: ©Heimatsucher e. V.